Anzünden, abwarten, fertig. Klar, selbstzündende Kohle ist praktisch und einfach in der Handhabung. Aber wie alles im Leben gibt es auch hier Vor- und Nachteile, und genau mit diesen möchten wir uns in diesem Artikel etwas näher befassen. Dabei möchten wir Dir auch Naturkohle als Alternative vorstellen und aufzeigen, weshalb die einfachere Option nicht unbedingt auch die bessere ist.

Die Kohlen im Vergleich

Naturkohle oder Selbstzünder Kohle – das hat das Zeug zur Glaubensfrage. Beide Kohlearten haben ihre Vor- und Nachteile. Was sie beide gemeinsam haben, ist der Rohstoff, aus dem sie bestehen: Bambus- oder Kokosnuss-Fasern. Was sie unterscheidet, ist in erster Linie die Geschwindigkeit, mit der sie durchglühen. Bei selbstzündender Kohle geht dieser Vorgang deutlich schneller vonstatten, was sie für viele Shisha-Raucher zur ersten Wahl macht. Fans der Naturkohle halten dem entgegen, dass diese geschmacksneutraler sei und sowohl heißer als auch deutlich länger glühe. Was beide Arten wiederum gemeinsam haben, betrifft deren Verwendung: Du solltest Sie vor dem Gebrauch immer komplett durchglühen lassen. Unabhängig von der verwendeten Sorte ist die Kohle erst dann einsatzbereit, wenn sich eine weiße Ascheschicht an der Oberfläche gebildet hat. Damit Du aber genau weißt, was Du da anzündest, stellen wir Dir beide Arten erst einmal im Detail vor.

Naturkohle

Naturkohle

Die Bezeichnung deutet bereits darauf hin: Naturkohle besteht komplett aus natürlichen Bestandteilen. Da wären zunächst die oben bereits erwähnten Kokosnussschalen und der Bambus, aus denen die eigentliche Kohle hergestellt wird. Die Kokosnussschalen stammen zumeist aus Südost-Asien, sind dort eher ein Abfallprodukt der Kokosnussindustrie, stellen dabei aber nichtsdestotrotz eine besonders umweltfreundliche Verwendung von Ressourcen dar. Das gilt auch für Bambus, denn dabei handelt es sich um eine besonders schnellwüchsige Pflanze. Das bedeutet, dass für Shishakohle keine hochwertigen Bäume gefällt werden müssen, wie es bei normaler Holzkohle üblich ist. Sowohl für Bambus als auch Kokosnussschalen gilt: beide sind sehr geschmacks- und geruchsneutral.

Ganz gleich, auf welchem dieser Rohstoffe Naturkohle basiert, im ersten Schritt wird er zu Koks verbrannt. Danach wandert die Kohle in eine Mühle und wird zu Staub zermahlen. Um aus dem feinen Kohlenstaub die gewohnten Würfel formen zu können, bedarf es noch eines Bindemittels, welches übrigens auch aus natürlichen Rohstoffen hergestellt wird. Hierfür wird von den meisten Herstellern die Stärke des Tapioka-Baums verwendet. Das fertige Gemisch muss anschließend noch mehrmals gepresst, dann getrocknet und zuletzt in die Dir bekannte Form gebracht werden.

Bei uns im Handel ist Naturkohle meist in Packungen zu jeweils 1 bis 3 Kilogramm erhältlich. Die Kohlen selbst kommen in aller Regel würfelförmig daher. Ihr großer Vorteil liegt aber nun in der Brenndauer. Naturkohle glüht meist zwischen 60 und 90 Minuten und lässt Dir damit genügend Zeit, Deinen Tabak in aller Ruhe zu genießen. Wir alle wissen schließlich, dass Stress so ziemlich das Letzte ist, was man beim Shisharauchen benötigt, oder? Nur das Anzünden von Naturkohle dauert etwas länger, denn je nachdem, womit Du sie anzündest, kann es zwischen 10 und 20 Minuten dauern, bis sie einsatzbereit und vollständig durchgeglüht ist. Ist es dann aber soweit, entwickelt Naturkohle eine fühlbar stärkere Hitze als Selbstzünder Kohle. Um das zu bemerken, musst Du übrigens nicht den Finger dranhalten. Du merkst es ganz sicher auch beim Rauchen.

Shisha Kohle selbstzündend

Die Rohstoffe, aus denen Selbstzünder Kohle hergestellt wird, sind die oftmals gleichen wie bei der Naturkohle. Einige Produkte werden jedoch stattdessen aus gepresstem Kohlestaub hergestellt. Das ist vom jeweiligen Hersteller abhängig. Der wesentliche Unterschied liegt jedoch in den leicht entflammbaren Zusatzstoffen, die der selbstzündenden Kohle erst zu ihrer Bezeichnung verhelfen. Typischerweise wird hierzu Schwarzpulver verwendet. Es genügt bereits ein Feuerzeug oder eine Kerzenflamme, damit der Brennvorgang eingeleitet wird und Du benötigst weder einen elektrischen Kohleanzünder noch einen Gasbrenner, um die Kohle ordentlich durchglühen zu lassen.

Das ist praktisch, bringt leider aber auch den ersten Nachteil mit sich: Die Zusatzstoffe können einen Eigengeschmack entwickeln, der das Aroma Deines Tabaks verfälscht. Wer also seinen teuer erworbenen, exquisiten Tabak möglichst unverfälscht genießen möchte, für den ist Selbstzünder Kohle nicht die erste Wahl. Der zweite Nachteil liegt weniger auf der Hand als auf der Tischdecke: Beim Verbrennungsvorgang entstehen Funken, weswegen Du unbedingt einen Kohlenkorb verwenden solltest, um Schäden zu vermeiden. Hinzu kommt noch, dass Du Bruchstellen in der Kohle nicht so gut erkennen kannst. Auch hier schafft das Kohlekörbchen Abhilfe.

Zuletzt noch die Brenndauer: Auch hier schneidet selbstzündende Kohle nicht ganz so gut ab, denn die durchschnittliche Brenndauer liegt meist zwischen 30 und 45 Minuten. Für den schnellen Genuss zwischendurch mag das ausreichen, für eine entspannte Shisha-Session ist das vielen Nutzern jedoch zu kurz. Folglich musst Du entweder Kohle nachlegen oder gleich auf Naturkohle umschwenken. Dann bleiben Dir übrigens auch die Oxidationsprodukte erspart, die beim Verbrennen selbstzündender Kohle anfallen. Dazu gehören beispielsweise Stickoxide und Schwefeldioxide.

Selbstzünder Kohle

Übersicht: Die Vor- und Nachteile der einzelnen Kohlenarten

Um dir die Auswahl zu erleichtern, geben wir Dir im Folgenden noch einmal die wichtigsten Eigenschaften im Überblick.

Vorteile Naturkohle:
– Längere Brenndauer
– Bessere Hitzeentwicklung
– Geschmacksneutralität
– Reines Naturprodukt

Nachteile Naturkohle:
– Nicht so leicht zu entzünden
– Benötigt mehr Zeit zum Durchglühen
– Etwas teurer in der Anschaffung

Vorteile der Shisha Kohle selbstzündend:
– Schnell einsatzbereit
– Etwas günstiger in der Anschaffung

Nachteile Shisha Kohle selbstzündend:
– Geringere Hitzeentwicklung
– Geringere Brenndauer
– Beeinflussung des Tabakgeschmacks
– Funkenflug

Du siehst also, dass die Vorteile der Naturkohle überwiegen. Ist Zeit für Dich also kein limitierender Faktor beim Shisharauchen, solltest Du sie dir nehmen und auf Naturkohle zurückgreifen.

Fazit: Welche Kohle soll es sein?

Kann es Dir beim rauchen Deiner Shisha nicht schnell genug gehen und fallen Abstriche bei Brenndauer und Geschmacksentwicklung nicht so sehr ins Gewicht, kann Selbstzünder Kohle sicherlich eine Alternative für Dich sein. Möchtest Du jedoch den vollen Genuss und scheust auch den geringfügig höheren Aufwand nicht, ist Naturkohle der beste Weg, Deinen Tabak zu genießen. Damit das Anzünden nicht zu lange dauert und leichter von der Hand geht, möchten wir Dir zum Kauf eines elektrischen Kohleanzünders raten. Naturkohle ist zwar etwas teurer, hält dafür aber auch deutlich länger durch. Ideal also für all jene, die das Rauchen ihrer Wasserpfeife lieber ganz entspannt angehen und sich gebührend Zeit für vollendeten Genuss lassen.